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Lebenslauf

Nach der Apostelgeschichte 22,3 stammte Paulus aus einer strenggläubigen jüdischen Familie aus Tarsus in der damaligen römischen Provinz Kilikien, einem Landstrich in der heutigen Südtürkei  im Grenzgebiet zu Syrien. Diese Hafenstadt war damals ein bedeutendes Handelszentrum mit einer größeren jüdischen Diaspora-Gemeinde, wie es sie in vielen Küstenstädten des Mittelmeerraums gab.

Von seinem Vater erbte Paulus nach Apostelgeschichte 16,37 ; Apostelgeschichte 22,28 das römische Bürgerschaft, das nur eine Minderheit der jüdischen Reichsbewohner besaß. Darauf soll er sich – nach Lukas – später erfolgreich in Konflikten um seine Mission berufen haben. Er selbst erwähnt sein Bürgerrecht nicht.

Lukas führt ihn mit dem jüdischen Vornamen Saulus ein (Apostelgeschichte 7,58 ; Apostelgeschichte 8,1.3), der von Saul dem ersten König Israels, abgeleitet ist. Wie dieser stammte seine Familie aus dem Stamm Benjamin , der als der kleinste der zwölfe Stamme Israels galt.Über Paulos ( lateinisch Paulus oder Paullus, was „klein“ bedeutet) werden verschiedene Hypothesen diskutiert, darunter, „daß die Namensverleihung mit persönlichen Beziehungen des Vaters des Paulus, etwa mit seinem Patronus, zusammenhängen mag.Danach wäre Paulus Bestandteil eines römischen Namens. Paulus selbst verwendete ihn immer in seinen Briefen.

Lukas erwähnt den Doppelnamen beiläufig erst in Apostelgeschichte 13,9 . Saulus wechselte seinen Namen also nicht wegen seiner Bekehrung und Taufe zu Paulus, wie es die bekannte Redewendung vom Saulus zum Paulus irrtümlich nahelegt, sondern trug beide Namen seit seiner Geburt. Mehrsprachige Vor- oder Doppelnamen waren damals unter Diasporajuden üblich. Allerdings war der Name Paulus unter ihnen sehr selten.

Paulus selbst betonte zwar den völligen Wesenswandel, der ihm durch Jesus Christus widerfuhr, brachte diesen aber nicht mit einem Namenswechsel in Verbindung. Er verwahrte sich entschieden dagegen, diesen Wandel als Aufgabe seines Judeseins misszuverstehen. Gegenüber innerchristlichen Gegnern hob er seine jüdische Abstammung später immer wieder hervor (zum Beispiel Phil 3,5f).

„… einer aus dem Volk Israel, vom Stamme Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, nach dem Gesetz ein Pharisäer …“

Demnach wurde Paulus wohl schon in seiner Jugend zu einem Toralehrer ausgebildet. Obwohl in Tarsus geboren, wuchs er laut Apostelgeschichte 22,3  in Jerusalem auf und wurde dort vom damals berühmten Rabbal Gamanien unterrichtet. Seine Briefe zeigen sowohl solide Kenntnisse des Tanach als auch hellenisticher Rhetorik, Redeformen und Briefschemata. Sie gebrauchen viele Begriffe der hellenistischen Popularphilosophie – besonders der Stoa –; zugleich grenzte sich Paulus als Christ später bewusst von der im Diasporajudentum gepflegten Weisheit ab (1 Buch Korinther 2,1–4 ). Die von Lukas stilisierte Paulusrede auf dem Areopag (Apostelgeschichte 17) wird daher als spätere apologetische Umdeutung genuin paulinischer Kreuzestheologie beurteilt.

Nach jüdischem Brauch lernte Paulus neben seiner Schriftausbildung auch das Handwerk des Zeltmachers, vergleichbar mit dem des Teppichwebers (Apostelgeschichte 18,3). Mit dieser Tätigkeit verdiente er auch später als christlicher Missionar seinen Lebensunterhalt (1 Thess 2,9 und ! Kor4,12).

Christenverfolger 

Paulus vertrat bis zu seiner Bekehrung einen strengen Pharisäer, der verlangte, dass auch Proselyten (zum Judentum übergetretene Nichtjuden) zu beschneiden seien (vgl. Apostelgeschichte 15,5). Er verstand sich als „Eiferer für das Gesetz“ (Gal 1,14 ), der dessen Vorschriften auch gegenüber Mitjuden vorbildlich erfüllt habe (Phil 3,6 ). In diesem Streben wurde er ein erbitterter Gegner jener hellenistischen Judenchristen, die in der jüdischen Diaspora missionierten und dabei neugetauften Heidenchristen die Befolgung der Tora erleichterten, indem sie auf deren Beschneidung verzichteten.

Laut Lukas beaufsichtigte Paulus sogar im Auftrag des Sanhedrin die vorschriftsmäßige Steinigung des ersten christlichen Märtyrers Stephanus (Apostelgeschichte 7,58ff ). Dieser erscheint als Wortführer jener Gruppe von Hellenisten, die in der Jerusalemer Urgemeinde als erste mit der Heidenmission begannen, den Tempelkult ablehnten und dadurch in Konflikt mit den sadduzäischen Tempelpriestern gerieten.

Wo er über seine frühere Christenfeindschaft berichtet, betont er, er sei erst drei Jahre nach seiner Bekehrung erstmals nach Jerusalem gereist, die Gemeinden Judäas hätten ihn vorher nicht gekannt (Gal 1,18.22 ). Die Verfolgung galt also wohl nur den jüdischen Mitgliedern der hellenistischen Christengemeinden außerhalb Palästinas, die die Tora nicht streng befolgten

Die Berufung 

Paulus selbst erwähnt seine Begegnung mit dem auferstandenen Jesus Christus mehrmals (Gal 1,15ff ; Phil 3,7ff ; 1 Kor 15,8f  ; 2 KOr 4,1.5f ), schildert aber nur deren Inhalte und Wirkungen, nicht den Vorgang: Gott habe schon vor seiner Geburt entschieden, ihm seinen Sohn  zu offenbaren und ihn zum Völkerapostel zu berufen (Gal 1,15 ). Er betont, er sei seinem Auftrag drei Jahre lang gefolgt und habe erst dann die Jerusalemer Urgemeinde besucht (Gal 1,17ff ). Man nimmt an, dass er dort das schon fixierte urchristliche Glaubensbekenntnis mit der Liste der Auferstehungszeugen übernahm, das er in 1 Kor 15,3–7 zitierte und ergänzte (Vers :

„Zuletzt von allen ist er auch von mir, einer Missgeburt, gesehen worden. Denn ich bin der Geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, ein Apostel zu heißen, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe.“

Paulus stellte seine Berufung also in die Reihe der älteren Christuserscheinungen, von denen ihm die Augenzeugen wohl bei seinem ersten Jerusalembesuch berichteten. Welcher Art diese waren, erfährt man nicht. Der formelhafte Ausdruck ὄφθη ophtae (gesehen worden = erschienen) verweist auf Visionen, die wie in der jüdischen Apokalyptik als von Gott offenbarte Vorwegnahme endzeitlicher Ereignisse erfahren und weitergegeben wurden . Denn Paulus schloss hier sein berühmtes Kapitel über die Totenauferstehung an, einen Glauben, den er mit Pharisäern, Zeloten und Essenern teilte.

Gottes Berufung, Erkenntnis Jesu Christi als Sohn Gottes, Selbsterkenntnis als Sünder, der besondere Auftrag zur Völkermission und die Gewissheit der endzeitlichen Totenerweckung bildeten für Paulus also eine untrennbare Einheit. Er betonte daher, dass das von ihm verkündete Evangelium „nicht menschlicher Art“ sei (Gal 1,11 ), sondern eine unmittelbar von Gott geoffenbarte an ihn gerichtete Botschaft.

Die Apostelgeschichte beschreibt die äußeren Umstände seiner Berufung mit einem Erzählbericht (Apostelgeschichte 9,1–18 ) sowie zwei als stilisierten Eigenreden des Paulus (Apostelgeschichte 22,6–16 und Apostelgeschichte 26,12ff ). Dadurch stellt sie seine Berufung als Bekehrungserlebnis dar. Dabei widersprechen sich die Versionen: Nach Apg 9,7 sah nur Paulus ein Licht, seine Begleiter hörten nur eine Stimme. Nach Apg 22,9 sahen sie das Licht, hörten aber keine Stimme.

Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Paulus_von_Tarsus
 
   
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